Das integrative Leit- und Informationssystem – Sich in einem fremden Gebäude oder in einer Außenanlage zurechtzufinden, ist für den Sehenden schon extrem wichtig. Wie wichtig wird das erst für sehbehinderte und eingeschränkt mobile Menschen? Eine sehr gute Hilfe ist hier das I.L.I.S. – integrative Leit- und Informationssystem. Mit solch einem System kann sich jeder in einem fremden Gebäude zurechtfinden und auch die nötigen Informationen einholen. Dieses System wurde vom Verein zur Förderung der Blindenbindung in Hannover entwickelt.
Wie wird das System in der Praxis umgesetzt?
Schriften und Symbole sind nicht nur besonders groß und kontrastreich, sondern zusätzlich auch noch taktil, dies bedeutet, dass sie haptisch und entweder über eine pyramidenförmige Gestaltung oder über Reliefdarstellungen wahrgenommen werden können. Für Sehbehinderte bedeutet dies eine große Hilfe. Sie können damit Beschilderungen und Wegführungen nicht nur klarer lesen, sondern auch ertasten. Zudem sind Schilder und Hinweistafeln entweder in geeigneter Höhe angebracht oder als Pult im Raum stehend, denn auch Rollstuhlfahrer sollen die Informationen bequem wahrnehmen können.
Die dreidimensionalen Elemente sind aber nicht die einzigen Möglichkeiten ein Leitsystem darzustellen. Hinzu kommen hier auch elektronische Komponenten, wie zum Beispiel sprachliche Wegbeschreibungen. Mit dieser Möglichkeit werden ein Gebäude sowie die Möglichkeiten der Fluchtwege mittels einer Sprachdatei dem Besucher übermittelt. Des Weiteren können Rillen und auch Leisten am Boden die Orientierung in einem fremden Gebäude deutlich erleichtern.
Welche Produkte gibt es im I.L.I.S.?
Damit wirklich alle Menschen sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden, gibt es die unterschiedlichsten Produkte des I.L.I.S. Systems.
- Türschilder
- Bodenindikatoren
- Treppenmarkierungen
- Handlaufbeschriftungen
- Übersichtspläne
- Komplette elektronische Systeme
Türschilder und sonstige Beschilderung: Werden mit erhabener Profilschrift und/oder der Brailleschrift ausgestattet.
Bodenindikatoren: aufklebbare Flächen nach DIN 32984. Die Bodenflächen sind sowohl mit dem Blindenstock, den Füßen und durch erhöhte Kontraste auf mit den Augen wahrnehmbar. Durch eine Rippen- oder Noppenstruktur wird die Orientierung erleichtert.
Treppenmarkierungen: Ein spezieller Kunststoff, der in Form von Streifen, die eine Beschichtung aus Mikroglasperlen haben, an Treppen angebracht wird.
Handlaufbeschriftungen: passend für jeden Handlauf und in verschiedenen Materialien mit einer erhabenen Profilschrift und/oder der Brailleschrift versehen.
Übersichtspläne: Zur perfekten visuellen Wahrnehmung von Grundrissen, Fluchtwegen und Informationsstellen in einer fremden Umgebung. Diese Pläne gibt es zusätzlich auch mit multimedialen Elementen.
Elektronische Systeme: Können überall nachgerüstet werden und haben die unterschiedlichsten Funktionen je nach Bedarf. So können zum Beispiel sehbehinderte Menschen mit einem speziellen Empfänger wichtige Informationen von Sendestationen empfangen.
Das I.L.I.S. Prinzip
Der Verein zur Förderung der Blindenbindung in Hannover hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen Menschen die gleichen Chancen zu bieten. Aus diesem rund gibt es im I.L.I.S. System nicht nur Standardprodukte, sondern die benötigten Systeme werden individuell auf den Standort zugeschnitten. Alle Produkte entstehen mittels modernster Fertigungstechnik und detailgetreuer Handarbeit. Der Verein arbeitet an einer kontinuierlichen Weiterentwicklung seiner Produkte. Dies geschieht durch den engen Kontakt zu den Nutzern. Für alle Produkte kann der Verein eine extreme Langlebigkeit und ein Design für höchste Ansprüche garantieren.
So werden alle Produkte nach bestimmen DIN Normen hergestellt und erhalten eine jahrelange Garantie. Die taktilen Pläne zum Beispiel bestehen aus einem speziellen Guss, der zudem einen besonderen Graffitischutz aufweist.