Wenn der Präsident Alarm gibt – Der Präsident der USA liebt offensichtlich sein Handy. Er twittert, ist in sozialen Netzwerken mehr als aktiv und da liegt es nur nahe, dass er auch einen Alarm für das Handy haben möchte. Eine eigene App aus dem Weißen Haus so zu sagen. Der „Präsidentenalarm“ wie er überall genannt wurde, sollte eine Art Notfallwarnsystem darstellen. Die Bürger der Vereinigten Staaten sollten dann im Ernstfall eine SMS oder Whatsapp bekommen, in der sie über einen Notfall informiert würden. Dies wäre beispielsweise bei einem Angriff der Fall. Wäre so etwas in Deutschland auch denkbar? Und wie hat der Test überhaupt funktioniert? Experten stehen der Idee etwas kritisch gegenüber, doch ist das wirklich wieder so eine Trump typische Entwicklung?
Notfall-Apps gibt es bereits in Deutschland
Spezielle Apps sollen Bürger und Bürgerinnen in Deutschland vor Notfällen, Unwetter oder auch Angriffen warnen. Diese Apps müssen aber heruntergeladen werden und dann auf die jeweilige Region eingestellt werden.
Praktisch sind sie und sie sollen zugleich auch ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. So wäre jeder, der diese Apps besitzt sofort gewarnt, wenn in der Nähe beispielsweise ein Amokläufer unterwegs wäre. Dennoch bleiben diese Apps bei Experten fraglich, denn so eine Meldung kann auch schnell eine Massenpanik auslösen, oder sogar Aktivisten auf den Plan rufen, die sich auf eigene Faust auf die Suche nach vermeintlichen Terroristen machen.
Weiterhin können Apps aber auch einen Sicherheitsaspekt bieten, nämlich dann, wenn es sich um ein Alarmsystem für das eigene Heim handelt. Hier kann der Besitzer die Anlage scharf stellen und erhält dann bei einem Einbruchversuch sofort eine Benachrichtigung auf sein mobiles Gerät. Es gibt sogar Systeme, die in der Lage sind selbständig den Notruf zu aktivieren und somit direkt die Leitzentrale zu benachrichtigen. Dies kann sehr praktisch und sinnvoll sein, wenn man sich beispielsweise im Urlaub befindet.
So lief der Alarm in den USA ab
Um 14.18 Uhr bekamen die US-Bürger und US-Bürgerinnen eine SMS mit dem Inhalt: „Das ist ein Test des nationalen kabellosen Notfallalarmsystems. Es ist keine weitere Aktion erforderlich“. Im Ernstfall würde die Nachricht direkt noch eine Anleitung zum Verhalten mitliefern. Die SMS soll eine Katastrophenschutzübung darstellen und wurde von der nationalen Koordinationsstelle für Katastrophenhilfe (FEMA) ausgegeben.
Es gab solche Tests auch unter Bush und Obama, allerdings gab es damals noch keine Bezeichnung, wie Präsidentenalarm in der Nachricht. Ursprünglich sollte der Testlauf bereits am 20. September stattfinden, durch Hurricane Florence allerdings, wurde er verschoben.
Weil Präsident Trump allerdings sehr gerne auf dem sozialen Netzwerk Twitter unterwegs ist, und seine Botschaften so in die ganze Welt verbreitet, wurde die Ankündigung des „Präsidentenalarms“ mit Skepsis aufgenommen. Neben der Tatsache, dass es sofort den Anstoß gab, die Nachricht aufzugreifen und mit lustigen Texten zu versehen, gab es auch Sorge, denn viele Bürger waren sich nicht sicher, ob Trump nicht künftig das System nutze, um seine persönlichen Botschaften zu versenden.
Dies allerdings ist seit 2015 nicht möglich. Damals verabschiedete die FEMA ein Gesetz, welches das nationale Notfall-System nur für den gedachten Fall vorsieht. Würde Trump persönliche Nachrichten, oder eigene Nachrichten versenden, ist dies illegal. Zudem wäre es auch ohne FEMA nicht möglich. Trotzdem war der Präsidentenalarm, beziehungsweise der Presidential Alert, wie ihn Trump nun in seiner Nachricht bezeichnete, Anstoß zur Meme.
Die perfekte Vorlage bietet die Nachricht schon durch ihr Design: Weißer Hintergrund und schwarze Schrift. Die Bürger machten sich einen Scherz daraus und so kursieren jetzt im Web, auf Messenger-Apps und natürlich auch auf Twitter die witzigsten Nachrichten unter dem Titel Presidential Alert. Solange das System dann im Ernstfall wirklich funktioniert, kann man über die Scherznachrichten hinweg sehen.