Unterschiedliche Alarmsysteme an Mainzer Schulen – Vor knapp acht Jahren kam es zum letzten Amokalarm an einer Mainzer Schule. Damals war es ein Mann, der in der großen Pause mit einer Schreckschusspistole auf den Boden zielte und abfeuerte. Natürlich löste dieser Knall pure Panik bei allen Schülern aus. Die Polizei wurde sofort mit einem Amokalarm herbei gerufen. Knapp 80 Einsatzkräfte rasten binnen weniger Minuten herbei. Schwer bewaffnet sicherten sie das Gebäude und suchten den Mann. Er wurde gefasst und es wurde festgestellt, dass er unter einer Psychose litt. Der Schrecken saß dennoch tief. Leider kommt es tatsächlich immer wieder zu schrecklichen Amokläufen, wie es in Winnenden der Fall war. Im Ernstfall muss das Alarmsystem einwandfrei funktionieren, doch in Mainz gibt es hier große Unterschiede.
Auf die Geschwindigkeit kommt es an
Je schneller die Einsatzkräfte informiert sind, desto zügiger kann die Hilfe stattfinden. Damit auch wirklich schnell gehandelt werden kann, müssen die Einsatzkräfte sofort alarmiert und informiert werden. Die Information, was, wo genau geschieht, ist hier existentiell grundlegend wichtig. Der kurze und zügige Kommunikationsweg ist hier die wichtigste Basis.
Doch diese Systeme sind noch längst nicht einheitlich an allen Schule. Das Land will nun mit einem Pilotprojekt dafür sorgen, dass es landesweit den gleichen Standard an schulischen Warn- und Alarmsystemen gibt. Es sollen jetzt Notfall-Gefahren-Reaktionssysteme getestet werden. In Schulen fallen stets Renovierungsarbeiten an.
Im Zuge dessen sollen jetzt Alarmknöpfe mit integrierten Gegensprechanlagen angebracht werden. Dadurch soll verhindert werden, dass Unbefugte die Schule betreten können. So muss jeder, der sich Zutritt verschaffen möchte, erst einmal klingeln. Das System ist mit dem Sekretariat verbunden, das dann häufig sogar ein Videobild übertragen bekommt. Man sieht also, wer vor der Türe steht. Zudem sollen auch Spezialtüren mit Türspionen integriert werden. Direkte Notrufleitsysteme sind ebenfalls in Planung und sollen nach und nach an den Schulen eingebaut werden
Finanzielle Schwierigkeiten und Hürden sind ein Problem
Wünschenswert wären einheitliche Systeme in allen Schulen. Dies würde vor allem der Polizei und den Einsatzkräften viel erleichtern. Besonders wichtig sei es, dass der Kommunikationsweg kürzer und vor allem für jeden verständlich würde. Es gibt heute so komplizierte Systeme, die in einer Notlage extrem viel Zeit kosten würden.
Hier sind beispielsweise jene zu nennen, bei denen mehrfach ein Code eingegeben werden muss, bis der Alarm ausgelöst wird. Dass dies natürlich keinen Sinn macht und in einer stressigen Situation wie einem Notfall unnötig viel Zeit verbraucht ist klar. Durch neue und moderne Systeme, welche unter anderem auch per Smartphone gesteuert werden könnten, wäre es möglich, die Vernetzung innerhalb der Schulen deutlich zu optimieren. Auch der Einsatzablauf könnte von diesen Techniken profitieren. Dass es wichtig ist, dass Schulen sicher sind, steht außer Frage, doch die Umrüstung und Aufrüstung ist kostenintensiv.
Meist müssen die Schulen die Kosten übernehmen, und erhalten in der Regel nur einen Teil der investierten Gelder als Unterstützung vom jeweiligen Bundesland. Auch hier sehen Experten dringenden Nachholbedarf, dann die Sicherheit aller Schüler ist eine Hauptaufgabe der Bundesregierung. Doch bis Bildungseinrichtungen überhaupt die Genehmigungen erhalten und zudem noch Fördergelder bekommen, ist es ein langer Weg.
Viel Bürokratie und Papierkrieg stellt sich den Zuständigen in den Weg. Anschließend müssen sie warten, denn die Bearbeitung der Anträge nimmt viel Zeit in Anspruch. Es ist also nicht verwunderlich, dass viele Schulen noch lange Zeit damit warten müssen, bis sie schlussendlich moderne Technik und Sicherheitsanlagen integrieren können.