Jede zweite Türsicherung kann schnell geknackt werden. Die Einbruchhochburgen Deutschlands sind die Großstädte Berlin, Bremen und Hamburg. Gerade in Städten dringen die Einbrecher besonders oft durch die Wohnungstür ein. 2014 zählte die Kriminalstatistik der Polizei 152.000 Fälle, was dem höchsten Stand seit 15 Jahren entsprach. Fairerweise muss man hier aber auch sagen, dass es sehr oft beim Versuch bleibt, denn ca. 40 % der Einbrüche scheitern. Ein Grund dafür ist die wohl bessere Sicherheitstechnik. An den Wohnungstüren sollen Kastenzusatzschlösser, Querriegel oder auch Bandsicherungen den Einbrechern die Arbeit erschweren, doch nicht immer sind die Einbruchssicherungen wirklich ihr Geld wert. Von einer bekannten Institution wurden 15 Türsicherungen einem Test unterzogen. Das Ergebnis lautete hier, dass jede 2. Türsicherung schnell geknackt war.
Meist zuverlässig – Querriegelschlösser
In der Regel setzen die Einbrecher auf die brachiale Gewalt und hebeln eine Tür auf, denn selten nehmen sie sich die Zeit ein Zylinderschloss aufzubohren. Übrigens führte im Test das Aufbohren eines Zylinderschlosses in einem Kastenzusatzschloss fast immer zum Erfolg für den Einbrecher. Experten empfehlen das Kastenzusatzschloss nur in Verbindung mit einer Bandsicherung. Bei einer Bandsicherung verankern sich Metallstifte beim Schließen im Türrahmen. Die Kosten dafür liegen bei 40 – 80 Euro.
Deutlich mehr muss man ausgeben, wenn man sich für ein Querriegelschloss entscheidet. Hierbei schiebt sich ein Riegel quer über den Türrahmen. Für gute Querriegelschlösser muss man mit 380 – 700 Euro rechnen. Bei der Entscheidung für ein Querriegelschloss kann man davon ausgehen, dass man etwas für den sicheren Schutz vor Einbrechern getan hat. Ein Querriegelschloss ist ideal für normale Wohnungstüren. Leider funktioniert dies nicht bei Türen mit zwei Flügeln. Bei solch einer Tür bietet ein Stangenschloss mit einer zusätzlichen Bandsicherung den besten Schutz.
Einbau nur Fachmann
Damit man sich als Laie für die richtige Sicherung der Wohnungstür entscheidet, sollte man in jedem Fall eine Beratungsstelle der Polizei konsultieren. Türen haben bis zu 11 Schwachstellen, die man je nach Typ ausbessern und mit zusätzlichen Maßnahmen schützen kann. Vollkommen egal, für welches System man sich zum Einbruchschutz an den Wohnungstüren entscheidet, wenn dieses nicht richtig montiert ist, hat man keinen wirklichen Schutz. Es reichen schon die falschen Schrauben und der Schutz ist zunichte. Einem Laien passieren bei der Montage sehr oft Fehler, denn nicht selten sind die Montageanleitungen unvollständig oder unverständlich.
Möchte man also auf Nummer sicher gehen, dann sollte man mit der Montage des Einbruchschutzes in jedem Fall einen Fachmann beauftragen. Die Polizei gibt in vielen Städten Empfehlungen, welcher Fachbetrieb der Richtige ist und ob man ihm vertrauen kann. Möchten Sie einen Neubau gleich von Anfang an schützen, dann sollten Sie immer auf einbruchhemmende Fenster und Türen achten. Wichtig sind hierbei die Widerstandsklassen RC2 oder RC3 nach der DIN EN 1627. Verfügen Fenster oder Türen über diese Zertifikate, dann kann man sicher sein, das diese Fenster und Türen, die Einbruchsicherheitstest bestanden haben.
Auch wenn diese Fenster oder Türen in der Anschaffung teurer sind als andere, hat man die Gewähr das bestmögliche in puncto Sicherheit getan zu haben. Als Mieter hat man die Möglichkeit mit seinem Vermieter zu sprechen, der dann eventuell die Kosten für den Einbruchschutz übernimmt. Hier gilt aber zu bedenken, dass der Vermieter die Kosten für den Einbruchschutz als Modernisierung gelten machen und 11 % davon auf die Kosten der Jahresmiete umlegen kann.