Der richtige Umgang mit einem Ethanol-Kamin – Was gibt es Schöneres als an einem ungemütlichen Herbst- oder Winterabend vor einem prasselnden Kaminfeuer zu sitzen? Da aber nicht jeder über einen eigenen Kamin verfügt, muss man hier schon kreativ sein. Eine Kamin kann und darf nicht jeder in seine Wohnung einbauen. Zum einen sind die Investitionen hier sehr hoch und zum anderen die fehlt oftmals die Erlaubnis des Vermieters einen Kamin nachträglich einzubauen. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, dass der Absatz bei den Ethanol-Kaminen boomt. Der Ethanol-Kamin kann ohne bauliche Änderungen in jedem Raum betrieben werden, denn er benötigt keinen Kamin und zudem sind die Einsteigermodelle oftmals auch recht günstig zu bekommen. Vor dem Einsatz eines Ethanol-Kamins sollte man sich aber umfassend informieren. So raten zum Beispiel die Forscher des Fraunhofer-Instituts von einem Ethanol-Kamin in kleinen Räumen ab.
Rückstände in der Raumluft führen zu Gesundheitsproblemen
Die hübsch anzusehenden Kamine werden wie der Name schon sagt mit Ethanol betrieben. Der Brennstoff besteht in der Regel aus 95 – 98 % reinem Ethanol. Es kommen aber immer mehr Billigprodukte von Ethanol auf den Markt, die mit Wasser und Gelbstoff gestreckt sind. Diese Zusatzstoffe führen beim Verbrennen zu unangenehmen Gerüchen. Die Gerüche allein sind aber nicht das Gefährliche, sondern die Schadstoffe, die beim Verbrennen entstehen. Durch den fehlenden Schornsteinabzug gelangen die Verbrennungsrückstände direkt in den Wohnraum und können nicht abziehen.
Zu den Verbrennungsrückständen gehören neben Verbrennungspartikel auch die Reizgase Stickstoffoxid, Formaldehyd und die krebserregende Substanz Benzol. Gutes Ethanol verbrennt in der Praxis zu Wasser und Kohlendioxid. Ist die Qualität des Brennstoffes aber minderwertig, dann kommt es zu den Belastungen. Chemiker raten den Verbrauchern darauf zu achten, dass hochwertiges Ethanol genutzt wird. Desweiteren sollte man immer auf die Aufschriften auf dem Etikett achten und die Empfehlungen des Herstellers ernst nehmen. Ethanol-Kamine sollten der Gesundheit wegen immer nur in großen und gut belüfteten Räumen zum Einsatz kommen.
Schutz vor gefährlichen Bränden
Zahlreiche Brände und Unfälle entstehen durch den unsachgemäßen Gebrauch eines Ethanol-Kamins. Oftmals passiert es, dass ein solcher Kamin aus Versehen umgestoßen wird und sich der Brennstoff auf dem Fußboden verteilt. Da es hier immer wieder zu schweren Unfällen gekommen ist, wurde 2011 eine Sicherheitsnorm für Ethanol-Kamine herausgegeben. Hierin steht ganz deutlich, dass man sich vor der Anschaffung eines Ethanol-Kamins versichern muss, dass der Kamin der Norm 4734 entspricht. Nur Produkte mit dieser Norm erfüllen die wichtigsten Sicherheitsbestimmungen.
Wichtige Punkte dieser Norm sind unter anderem, dass die Füllmenge des Brennstoffs nicht mehr als 3 Liter betragen darf. Bei Tischkaminen sind es nun 0,5 Liter. Des Weiteren muss der Tank ausreichend gegen Auslaufen gesichert sein, der Ethanol-Kamin muss standfest sein und das Gehäuse darf nicht zu heiß werden. Vom Nutzer ist auch darauf zu achten, dass die Flammen weder seitlich noch zu weit nach oben aus dem Gehäuse treten. Zum Lieferumfang eines Ethanol-Kamins gehört ebenfalls eine Löschvorrichtung, die die Flammen in jedem Betriebszustand löschen kann. Der Hersteller ist auch verpflichtet jeder seine Kamine auf diese Norm zertifizieren zu lassen. Aus Sicherheitsgründen sollte man daher keine Billigkamine kaufen, die nicht über diese Zertifizierung verfügen.
Sicherheits-Tipps für den richtigen Umgang
Selbst wenn ein Ethanol-Kamin über die Zertifizierung verfügt, muss man als Nutzer auch einige wichtige Dinge beachten.
- Brennender Ethanol-Kamin muss ausreichend weit von Zimmerwänden entfernt stehen
- keine brennbaren Gegenstände wie Gardinen, Dekorationen und dergleichen in unmittelbarer Nähe
- stabile Stellfläche
- niemals auf einen Teppich stellen
- kein Nachfüllen von Ethanol, wenn der Kamin noch brennt
- Ethanol-Kamin muss mindestens handwarm sein, bevor er nachgefüllt wird
- Ethanol-Kamin immer nur unter Aufsicht betreiben
- Kinder und Haustiere von brennenden Ethanol-Kaminen fernhalten