Dauerbrenner Brandgefahr durch Unachtsamkeit oder Missachtung – Die Tage werden nun merklich kürzer und für so manch romantischen Menschen bricht damit die Zeit der Kerzen an. Dass Feuerwehren, Krankenhäuser und Schadensregulierer der Versicherer wegen Kerzen am häufigsten tätig werden müssen, ist allerdings ein Trugschluss. Sicher trägt der gedankenlose Umgang mit Kerzen zu einem Teil der Brände bei, doch der weitaus größere Schaden entsteht durch den unachtsamen oder fahrlässigen Umgang mit brennbaren Stoffen, Haushalts- und Elektrogeräten oder Stromverbindungen.
Brandgefährlicher Alltag
Der normale Tagesablauf bietet ausreichend Möglichkeiten, sein Hab und Gut in Flammen aufgehen zu lassen. Wer hat nicht schon mit Schrecken daran gedacht, dass die Herdplatte oder das Bügeleisen beim Verlassen der Wohnung nicht ausgeschaltet waren? Schnell passiert es auch, dass eine Herdplatte an ist, das Telefon klingelt und man beim Verlassen der Küche ein Tuch oder etwas anderes versehentlich in der Eile auf eben diese heiße Platte legt. Das Braten mit Fett auf unkontrollierter Herdplatte kann ebenfalls recht schnell zur Katastrophe werden, wenn die Abzugshaube dabei Feuer fängt.
Kinder lieben es, es sich im Zimmer schummrig zu machen. Eine schnelle Lösung, die auch noch Schatten und Farben an die Zimmerdecke wirft, ist ein Tuch über der Bettlampe. Die heiße Birne kann das Tuch aber entflammen und die schummrige Stimmung schlägt in blanken Horror um. Handwerker nutzen manchmal starke Halogenleuchten, um auch nach Anbruch der Dunkelheit noch arbeiten zu können. Die Leuchtmittel dieser Leuchten werden extrem heiß und können bei Verkettung ungünstiger Umstände umherliegende Gegenstände oder gedankenlos abgestellte, brennbare oder explosive Arbeitsstoffe entzünden.
Echte Männer schütten zum Nachfeuern mal eben einen Schluck Spiritus locker aus der Hüfte in die Grillglut und haben Glück, wenn die herausschießende Stichflamme sie verschont. Optimistische Kabeljongleure stecken wahre Kunstwerke an Netzen aus Verlängerungskabel zusammen – bis diese dank Überlastung, Überhitzung und Aushebeln von Abschaltmechanismen einen Schwelbrand auslösen.
Vergessene Kerzen und unsachgemäße Benutzung von Silvesterfeuerwerk setzen den Beispielen für vermeidbare Brandkatastrophen den i-Punkt auf. Klar wird jedoch, dass die meisten Brandunfälle zu verhindern gewesen wären, wenn mindestens ein Mensch denkend und umsichtig gehandelt hätte.
Wie man die alltäglichen Gefahr eines Brandausbruchs minimieren kann
Bevor Rauch- oder Hitzemelder anschlagen müssen, kann man selbst viel tun, um Brände zu vermeiden. Hauptsächlich geht es darum, bewusster mit Situation umzugehen, in denen etwas passieren könnte. Routinen und eine daraus entstehende Sorglosigkeit sollten vermieden werden. Wer folgende Ansätze beachtet, hilft, Brandunfälle zu vermeiden:
- heiß werdende Geräte wie Baustellenlampen möglichst nicht unbeobachtet lassen und darauf achten, dass Sie nicht in Reichweite von leicht entflammbaren Stoffen stehen
- vor allem, wenn mit Fett und sehr heißem Öl gekocht wird, die Kochstelle nicht unbeobachtet lassen
- muss man die Küche doch verlassen, dann am besten Töpfe und Pfannen von der Herdplatte und diese durchaus auch abschalten
- Kinder in Überlegungen zur Gefahrenvermeidung einbeziehen
- Standby bei Geräten nur nutzen, wenn unbedingt notwendig.
- Der dauerhaft fließende Strom kann im Lauf der Zeit einen Schwelbrand durch Überhitzung auslösen
- Stromleisten und Verlängerungskabel möglichst nicht in Reihe verbinden. Der veränderte Stromwiderstand kann die Stromtechnik täuschen und die rettende Abschaltung im Notfall verhindern
- Stromleisten sind mit einem Hinweis zur maximal nutzbaren Wattzahl versehen. Die addierten Werte der angehängten Geräte sollte diesen Wert nie übersteigen
- Geräte mit hohem Strombedarf am besten nie an eine Leiste oder ein Verlängerungskabel hängen. Stattdessen eine eigene Steckdose verwenden.
- Grill und Gasgeräte mit Achtsamkeit betreiben, damit aus Routine kein Unfall wegen Vergesslichkeit wird
- wenn möglich, von allen nicht verwendeten Geräten den Stecker aus der Steckdose nehmen
- Elektrogeräte gelegentlich reinigen. Staub im Geräteinneren kann sich sammeln und entzünden
Sollte es doch einmal beginnen zu brennen, ist Wasser nicht immer das erste Mittel der Wahl. Das Ersticken mit Decken oder mit Deckeln bei brennendem Kochgeschirr ist bei kleineren Bränden möglich. Sind die Flammen zu groß, dann sind speziell bei brennenden Fetten, Ölen oder anderen brennbaren Flüssigkeiten Feuerlöscher der Brandklasse C einsetzen. Das Löschmittel ist hierbei meist ABC-Pulver, das auch bei brennendem Gas eingesetzt werden kann. Wasser würde hier eher helfen, das Feuer zu verbreiten und dank der Hitze eine Wasserdampfexplosion auslösen.
Den Schlauch des Feuerlöscher nie von oben auf die Flammen richten, sondern immer unten an der “Wurzel” der Flammen löschen. Hitzemelder, Rauchmelder und andere Sicherheitssystem retten Leben, aber mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen ist dies nicht notwendig.
So werden Rauchmelder richtig installiert, gewartet oder aufgerüstet