Am Anfang war es nur ein Vortrag über Cargo-Schäden – Immer wieder kommt es zu Angriffen auf LKW’s. Die großen Kraftprotze rollen tagsüber durchgehend durchs Land, um Lebensmittel und Waren zum Empfänger zu transportieren. Doch die Fahrer müssen auch einmal Pause machen, und diese Auszeiten sind sogar gesetzlich vorgeschrieben. Der Kraftwagen wird geparkt und der Fahrer gönnt sich seinen wohlverdienten Feierabend. Mit Kollegen zusammensitzen, ein Feierabendbier trinken und dann in der Kabine schlafen, bis die nächste Schicht beginnt. Und genau dann, schlagen Diebe zu.
Die Plane ist die Schwachstelle
Es gibt heute viele Lastkraftwägen die mit einem Containeraufbau fahren. Der überwiegende Teil jedoch transportiert sein Gut auf einem Auflieger, welcher mit einer klassischen LKW-Plane überzogen ist. Jeder kennt dieses Bild und jeder weiß auch, dass diese Planen nicht wirklich einen Schutz gegenüber Messern darstellen. Und so kommt es regelmäßig dazu, dass der Fahrer in der Kabine schläft und hinten wird sein LKW ausgeräumt.
Die Diebe schneiden einfach einen Schlitz in die Plane und ergattern dann, was sie in Windeseile wegschaffen können. Ein Ingenieurstudent hat sich das Problem genauer angesehen und arbeitet nun an der Entwicklung eines Alarmsystems für LKW-Planen. Jährlich entstehen den Unternehmen hohe wirtschaftliche Schäden, durch Cargo-Diebstahl, wie es in der Branche genannt wird. Dagegen möchte der Student nun mit seiner Idee vorgehen. Denn wie sich gezeigt hat, ist der bisherige Schutz vor Frachtdiebstahl absolut ungenügend.
Die Idee zur Sicherung der LKW’s
Kleinwägen sind durch Alarmanlagen gesichert. Transporter auch und häufig sind auch die Fahrerkabinen der Lastkraftwägen durch entsprechende Technik vor Einbruch geschützt. Warum aber wird ausgerechnet die Schwachstelle übersehen? Wieso gibt es für den Auflieger kein Alarmsystem, das die Fracht ausreichend sichern kann? Im Jahr 2016 wurden 2500 Fälle von Frachtdiebstahl gemeldet. Eine sehr hohe Zahl! Und zudem war der größte Teil dieser Vergehen in Deutschland, Schweden, Großbritannien und den Niederladen begangen worden. Diese Diebstähle richten jährlich Millionen-Schäden an.
Zudem dürfte die Dunkelziffer sogar noch weitaus höher liegen. Zwar gibt es Versicherungen gegen Einbruch, Diebstahl und Zerstörung, doch soweit muss es ja eigentlich gar nicht erst kommen, dachte sich der Student und setzte sich an die Arbeit. Grundsätzlich suchte er nach einer Lösung, die nicht kostenintensiv ist und den Speditionen eine einfaches Nachrüsten ermöglichen würde. Ein wichtiger Aspekt war für ihn auch, dass das System nicht von der Stromversorgung des Lastwagens abhängig war.
Plane steht unter Strom!
Auf der inneren Seite der herkömmlichen PVC-Planen befindet sich das Alarmsystem. Die Technik setzt sich aus einer Alarmplane mit einer Spezialbeschichtung und einer Steuerbox zusammen. Dabei wird das gesamte Modul an der Innenseite der Plane eingeschweißt. Zudem erhält die Plane ein engmaschiges Netz für den Stromkreis, welches einfach eingenäht werden kann. Die Steuerbox wird mit Batterien betrieben und verbindet das Netz mit dem System. Werden die Leitungsdrähte durchgeschnitten löst dies den Alarm aus. Der Fahrer selber kann dann direkt die Polizei alarmieren und ist in seinem Führerhaus geschützt.
Die Planen können bereits erworben werden und sind dabei in verschiedenen Größen erhältlich. Zudem kann neben der fertigen Plane auch das System zum Nachrüsten erstanden werden. Das Gewicht bewegt sich bei ca. 22 Kilo und fällt damit nicht wesentlich auf. Sehr beliebt sind diese Planen aktuell in Osteuropa und bei Speditionen, welche ihre Hauptrouten durch Osteuropäische Länder haben.
Das Sortiment soll noch um wetterfeste Abdeckungen erweitert werden, damit auf Werksgeländen Paletten oder ähnliches abgedeckt werden können. Dass der Student hier eine absolute Marktlücke gefunden hat, begeistert Experten und ihn selbst gleichermaßen. Die Idee ist simple, aber clever und effektiv. Ab sofort können Lastkraftwägen ihre Ladung effizient sichern und vor Diebstählen schützen.