Alle 2 Minuten ein Einbruch – wie schütze ich mein Eigentum? – In Deutschland findet tatsächlich alle 2 Minuten ein Einbruchversuch statt. Zum Glück bleibt es bei mehr als einem Drittel nur bei dem Versuch. Gründe für den gescheiterten Einbruch sind hierbei in erster Linie mechanische Sicherheitseinrichtungen. Viele der Zusatzelemente schützen vor einem Einbruch, da sich gerade Fenster und Türen nicht mehr einfach aufhebeln lassen. Einbrecher lassen dann in der Regel nach kurzer Zeit vom Einbruchversuch ab und somit hat sich für den Eigentümer die Investition ausgezahlt.
Einbrecher kommen nur nachts – Trugschluss
Vielfach herrscht noch die Meinung vor, dass Einbrecher nur nachts oder in der Ferienzeit aktiv sind. Und natürlich sind die Eigenheimbesitzer deutlich öfter von einem Einbruch betroffen. So denken viele, aber die Realität sieht tatsächlich ganz anders aus. Viele Einbrecher kommen tagsüber, wenn die Bewohner nicht da sind oder im schlimmsten Fall ist es dem Einbrecher egal, ob gerade jemand im Haus ist.
Viele Einbrecher haben es auch nicht auf die Einfamilienhäuser abgesehen, sondern rund dreiviertel aller Einbrühe werden in Mehrfamilienhäusern verübt. Oftmals sind solche Häuser weniger gesichert und die Bewohner sind auch deutlich leichtsinniger. Sehr oft steht gerade in Mehrfamilienhäusern die Haustür offen oder die Nachbarn öffnen per elektrischen Türöffner bedenkenlos die Haustür und die Einbrecher gelangen ohne größere Probleme ins Haus. Sind sie erstmal im Haus, haben sie meistens ungehinderten Zutritt zu den Kellerräumen.
Was kann man tun, um sein Eigentum zu schützen?
Nachfolgend eine Verhaltens- und Checkliste, die in gewissen Abständen immer wieder überprüft und notfalls nachgebessert werden sollte.
Beratungen durch Polizei
Möchte man sich zum Thema Kriminalität und Sicherheit beraten lassen, dann ist der Weg zur Polizei mit Sicherheit der erste Weg. Im Rahmen des Programms Polizeiliche Kriminalprävention werden interessierte Bürger und Bürgerinnen in nahezu jeder Polizeidienststelle ausführlich beraten. Dazu stehen zahlreiche Merkblätter und auch Fachinformationen bereit. Hierzu gibt es auch eine Webseite, auf der man sich aktiv zum Thema Kriminalität und Sicherheit informieren kann.
Arten der Sicherung
Eine Kombination von Mechanik und Elektronik bietet wirksamen Schutz vor Einbrechern. In der Regel wird die Polizei eher zur Mechanik raten. Dies bedeutet, dass Fenster, Türen und dergleichen mit Zusatzschlössern gesichert werden sollen. Durch solche zusätzlichen Schutzeinrichtungen stoßen die Einbrecher auf einen Widerstand, der sie erst mal abschreckt. Eine reine Einbruchmeldeanlage schützt hingegen nicht vor einem Einbruch. Solche Installationen in Verbindung mit einer mechanischen Lösung erhöhen den Abschreckungseffekt deutlich.
Die richtige Schließanlage
Die echte Sicherheit beginnt nicht erst an der Wohnungstür, sondern bereits an Eingangstüren oder auch vorgelagerten Türen. Diese sicherheitsrelevanten Bereiche sollten mit einem Schließzylinder mit höherer Ausstattung (VdS-Zertifikat) abgesichert sein. Im Privatbereich kann jeder sein Eigentum mit einem mechanischen Zylinder mit einem erhöhten Sicherheitslevel oder auch mit einer elektronischen Anlage schützen. Bei der elektronischen Anlage hilft unter Umständen eine Code-Eingabe.
Alarmanlage für zusätzliche Sicherheit
Die erste Stufe für ein ganzheitliches Sicherheitskonzept sollte immer die mechanische Grundsicherung sein. Als zweite Stufe folgt dann die Absicherung mittels einer Alarmanlage. Im Falle eines Einbruchs oder auch eines Versuches wird hier Alarm ausgelöst. Alarmanlagen werden oftmals auch als Einbruchmeldeanlagen, Gefahrenmeldeanlagen oder Überfallmeldeanlagen verkauft. Das technische Prinzip ist aber überall das Gleiche. Sensoren melden das Eindringen in ein Gebäude. Es gibt unterreschiedliche Alarmanlagen und man unterscheidet nach
- Funkalarmanlagen
- Drahtalarmanlagen
- Hybridalarmanlagen
Der neuste Trend sind IP-basierte Gefahrenmeldeanlagen. Hier werden die vielfältigen Möglichkeiten der Netzwerktechnik mit der bewährten Funkalarmtechnologie kombiniert.
Sicherheit für Fenster
Für Fenster gibt es verschiedene Möglichkeiten der Absicherung. Je nach Größe der Fenster gibt es drei Sicherungspunkte. Als Faustformel wird hier genannt, pro laufendem Meter Fenster mindestens ein sicherndes Element.
Türensicherheit
Einbrecher kommen nicht nur, wenn man nicht zu Hause ist. Viele Einbrecher gelangen mit Wissen des Bewohners in das Haus. Als Lösung sind hier Panzerriegelschlösser oder andere Türzusatzschlösser, welche mit einem Sperrbügel versehen, sind ideal. Der Klassiker ist auch der Türspion, sodass man schon im Vorfeld erkennen kann, wer vor der Tür steht.
Sicherheit während des Urlaubs
Es gibt eine besonders gute Zeit für Einbrecher, denn Einbrecher haben immer Saison. Die längerfristige Abwesenheit der Bewohner bietet natürlich eine besondere Gelegenheit für den Einbrecher. Als Erstes sollte man immer dafür sorgen, dass ein Haus oder eine Wohnung nicht unbewohnt aussieht. Dies bedeutet der Briefkasten sollte regelmäßig geleert werden und vielleicht sollte auch ein Lichtsensor für regelmäßige Beleuchtung sorgen. Ideal ist eine Urlaubscheckliste, die man unter anderem bei jeder Polizeidienststelle bekommt. Werden die Ratschläge befolgt, dann kann man fast sicher sein, dass man keine böse Überraschung erlebt, wenn man aus dem Urlaub zurückkehrt.
Wo sind die Schwachstellen?
Der Einbruchsschutz beginnt nicht erst an der Haustür, sondern bereits an der Grundstücksgrenze. Auch hier gibt es eine Checkliste, die man sich bei Beratungsstellen und Polizei kostenlos organisieren kann. Als Eigentümer sollte man regelmäßig prüfen, ob es neue Schwachstellen gibt und wenn ja, wie man diese beseitigt. Ideal ist eine Überprüfung einmal pro Jahr.
Checkliste nach einem Einbruch
Ist das Vermeintliche dann doch passiert, sollte man versuchen, einen klaren Kopf zu behalten.
- Das sollten Sie tun:
- Polizei mit der Nummer 110 anrufen
- Fotos von Wohnung und Beschädigungen machen
- Bis zum Eintreffen der Polizei nicht verändern oder anfassen
- Diebstahl von EC- oder Kreditkarten – die Bank informieren
- Liste mit gestohlenen Gegenständen anfertigen
- Einbruch der Versicherung melden
- Beschädigte Gegenstände so lange aufbewahren, bis Versicherung gezahlt hat.
Zahlen und Fakten
In den letzten Jahren sind die Zahlen der Einbrüche stetig angestiegen. In einer Kölner Studie wird belegt, dass die meisten Einbrüche vermehrt freitags und samstags stattfinden. Die beliebteste Zeit dabei ist zwischen 14 und 20 Uhr.